Grabmale - Denkmäler der Erinnerungskultur

Grabmale sind Denkmäler an oder bei Orten, an denen verstorbene Personen begraben liegen bzw. Urnen mit deren sterblichen Überresten. Die häufigsten Formen sind Grabstelen aus den unterschiedlichsten, meist verwitterungsbeständigen Materialien und Grabplatten, deren äußeres Erscheinungsbild von der Religion oder Weltanschauung der Verstorbenen abhängig sind. Seltener sind Friedhöfe regionaler Kulturkreise, auf denen andere Materialien wie Holz oder Schmiedeeisen dominieren.
Architektonisch gestaltete Grabmale können Teile von Grabanlagen oder größeren Grabstrukturen sein. Grabdenkmäler im weitesten Sinne sind daher auch Grabhügel, Grabkapellen, Grabstätten und Grabkammern sowie Kriegsgräber und Gedächtnisstätten. Zu den Sonderfällen zählen Beinhäuser (Karner), bei denen in der Regel kein konkreter Zusammenhang zwischen den Relikten und Individuen mehr hergestellt werden kann, und leere „Gräber“ wie Kenotaphe oder Tumben. Bei ihnen steht der Memorialgedanke im Vordergrund.
Eine vielschichtige Kunstgeschichte der Grabmale reicht von der Jungsteinzeit bis heute. Zu ihr gehören die Pyramiden Altägyptens, die Kuppelgräber der mykenischen Kultur und die Mausoleen römischer Kaiser sowie neuzeitlicher Potentaten. Was heute als Grabmale (Grabsteine) verstanden wird, wurzelt in den Grabdenkmälern des Hellenismus, der auch die Kultur der Sarkophaggrabmäler bis zum frühen Christentum hervorgebracht hat. Die monotheistischen Religionen, Judentum, Christentum und Islam, haben das Erscheinungsbild der modernen Friedhöfe am stärksten geprägt. Der unberührbare jüdische Friedhof ("Der heilige Sand") ist auch die geistige Grundlage des islamischen Friedhofs mit seinen für die Ewigkeit gedachten Grabmälern, die bis zum Jüngsten Tag bestehen sollten. Grabmäler und Friedhöfe der Christen greifen dagegen auf eine Vielzahl von Traditionen zurück. Christliche Friedhöfe stehen immer in einem Zusammenhang mit Sakralbauten, die auch, wie bei den antiken Katakomben, unterirdisch angelegt sein können. Christliche Grabmäler zeigen nicht nur durch ihre Gestaltung, sondern auch durch ihre Nähe zu einem Altarraum, den sozialen Rang der bestatteten Person. Im europäischen Mittelalter und in der frühen Neuzeit wurden hochgestellte Personen in Altarnähe, in der Nachbarschaft zu einem Heiligengrab oder zumindest innerhalb eines Sakralraums bestattet. Häufig findet man geschlossene Grablegen großer Adelsfamilien in Klosterkirchen, bei bestimmten Kirchen oder in speziellen Gruften. Niedrig gestellte fanden ihre "Ewige Ruhe", die durch Platzmangel nicht ewig währte, auf dem Gemeindefriedhof. Unehrbar Verstorbene - Ungetaufte, Namenlose, Selbstmörder - hatten keinen Anspruch auf ein Grabdenkmal und wurden außerhalb der Friedhofsmauern verscharrt. Diese Entsozialisierung hatte im Laufe des 19. Jahrhunderts mit dem Ende der alten Friedhofsregeln keinen Platz mehr. In den Städten entstanden Zentralfriedhöfe, und an die Stelle der handwerklich-künstlerischen Produktion von Grabdenkmälern trat die teilweise industrialisierte Herstellung von Grabsteinen.
Grabsteine werden heute in zunehmendem Maß über das Internet bestellt. Auch Steinmetze bedienen sich semi-industrieller Vorprodukte und sind dann nur noch für Sonderwünsche bei der Beschriftung und für die Aufstellung zuständig. Steinmetze, die sich als Steinbildhauer verstehen, ausgebildete Bildhauer, die sich der Sepulkralkultur verpflichtet fühlen und Werkstätten, die individuelle Grabmalslösungen anbieten, werden immer seltener. Dementsprechend leidet auch das Erscheinungsbild vieler Friedhöfe.

Zu diesem Thema können Sie z.B. die Steinbildhauerei Kuhn Inh. Harald Kuhn konsultieren.

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